Ein Blick auf die Generali
Wie sagte schon Bertolt Brecht? Erst kommt das Fressen, dann die Moral… Dies scheint immer noch gültig zu sein und insbesondere gilt es wohl in folgendem Fall: Die Problematik der Generali Lebensversicherung rund um zu Unrecht einbehaltene Kickbacks wirft ein Schlaglicht auf das Ethos der deutschen Versicherungslandschaft.
Nach monatelangen Verhandlungen muss die Generali Lebensversicherung nun zuvor einbehaltene Gelder an ihre Kunden zurückzahlen. Versicherungsgesellschaften beteiligen ihre Mandanten ungern an zusätzlichen Erträgen, doch in diesem Fall nahm dies ein besonders gravierendes Ausmaß an.
Was ist passiert?
Generali, unter der Obhut ihres italienischen Mutterkonzerns, zählt zu den größten Anbietern privater Lebens- und Rentenversicherungen in Deutschland. In den letzten Jahrzehnten wurden Millionen solcher fondsgebundenen Policen verkauft, was grundsätzlich eine gute Sache ist, da es Sparern hilft, für das Alter vorzusorgen.
Das Problem liegt jedoch in den versteckten Provisionen und somit an mangelnder Transparenz. Ein Großteil der Generali-Verträge wird über die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) verkauft. Diese Berater erhalten für ihre Dienstleistungen ein Salär, das vom Kunden gezahlt wird. Die Kosten werden von den monatlichen Sparbeiträgen des Kunden abgezogen, bis die Initialkosten für den Abschluss der Versicherung beglichen sind.
Doppelte Provision?
Zwischen 2021 und 2023 wurden den Kunden der Generali jedoch doppelte Kosten in Rechnung gestellt: einmal für die Versicherung selbst und einmal für die Fondsverwaltung. Diese Fondskosten flossen als sogenannte Kickbacks hinterrücks wieder an die Generali zurück. Somit verdiente die Generali doppelt – auf Kosten der Sparer.
Konsequenzen und Ausblick
Es ist seit Jahren klar, dass solche Kickbacks den Kunden zugutekommen müssen. Die BaFin hat nun genauer hingeschaut und festgestellt, dass viele Versicherer doppelt kassieren. Die Generali ist die erste Gesellschaft, die klein beigibt und Gelder zurückzahlt.
Viele Generali-Kunden dürfen sich nun über höhere Werte in ihren Versicherungsverträgen freuen. Doch die Generali plant, auch künftig an diesen Kickback-Vereinbarungen festzuhalten. Ob dies dem Vertrauen in die Branche zuträglich ist, bleibt fraglich.
Für detaillierte Informationen zu diesem Fall und wie er sich auf Ihre Altersvorsorge auswirken könnte, bleiben Sie auf unserer Webseite auf dem Laufenden.
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